Wie komme ich zur Abwicklung eines Bleches?

[ottle]

Hallo Ihr Profis.

Ich zeichne gerade eine Konstruktion, die aus einzelnen, gekanteten Blechen bestehen soll, die nach dem lasern zusammengesteckt und verschweißt werden soll.

Ich zeichne also alle Teile unter Einhaltung des vorgegebenen Biegeradius und frage mich wie ich dann am schnellsten zur Abwicklung der Bleche kommen könnte. Sicher gibt es dafür eine Funktion - nur finden kann ich diese auf die Schnelle nicht.

Kann mir hierzu jemand mal helfen das zu finden oder vielleicht existiert ja auch ein Plugin oder Tutorial irgendwo.

Vielen Dank!

[Michael Meyer]

Hallo ottle,

dafür gibt es den Befehl FlächeAbwickeln:
https://docs.mcneel.com/rhino/7/help/de-de/index.htm#commands/unrollsrf.htm

Verwende die Option Zerlegen=Nein, dann bleiben die abgewickelten Flächen eines Flächenverbands verbunden.

Wo ein Flächenverband aufgetrennt wird, kann man mit dem Befehl KantenverbindungAufheben optional vorher festlegen: https://docs.mcneel.com/rhino/7/help/de-de/index.htm#commands/unjoinedge.htm

Viel Glück

Michael

[ottle]

Ah, Sehr cool.

Wenn ich jetzt ein 4mm dickes Blech gezeichnet habe mit 2 Kantungen und für die Abwicklung dann die Mitte des Bleches nutzen will. Wie könnte ich denn eine Art Schnittkurve aus einem bereits gekanteten Blech ziehen?

...Beim Kanten wird ja die innere Hälfte des Materials gestaucht und die äußere Hälfte der Materialstärke gestreckt- darum wäre die Mitte gut.

[ottle]

:kommentar von mir gelöscht

[Michael Meyer]

Hallo ottle,

die Mittelfläche kennt Rhino nicht, die müsstest Du konstruieren.

Ich würde die Außenflächen lösen, Befehl FlächeLösen:
https://docs.mcneel.com/rhino/7/help/de-de/index.htm#commands/extractsrf.htm

und diese parallel versetzen, Befehl Parallelfläche:
https://docs.mcneel.com/rhino/7/help/de-de/index.htm#commands/offsetsrf.htm

Gruß

Michael

[hgdrn]

Ich zeichne also alle Teile unter Einhaltung des vorgegebenen Biegeradius und frage mich wie ich dann am schnellsten zur Abwicklung der Bleche kommen könnte. Sicher gibt es dafür eine Funktion - nur finden kann ich diese auf die Schnelle nicht.

Rhino ist halt ein Design- und kein Konstruktionsprogramm. Ich zeichne immer erst die 2D-Abwicklung und erzeuge aus der 2D-Kontur dann die Volumenkörper, die ich passend extrudiere und 3D-rotiere. Bei einfachen Teile ist das schnell gemacht, und nach dutzenden Malen erledigt das auch das Unterbewusstsein fast von ganz alleine. Noch die Biegekanten etwas verrunden, fertig. (Ich benutzte 3D nur als Druck-/Ansichts-Skizzen und nicht exakte Modelle, die 2D-Konturen müsen hingegen perfekt sein)

[ottle]

Ich zeichne also alle Teile unter Einhaltung des vorgegebenen Biegeradius und frage mich wie ich dann am schnellsten zur Abwicklung der Bleche kommen könnte. Sicher gibt es dafür eine Funktion - nur finden kann ich diese auf die Schnelle nicht.

Rhino ist halt ein Design- und kein Konstruktionsprogramm. Ich zeichne immer erst die 2D-Abwicklung und erzeuge aus der 2D-Kontur dann die Volumenkörper, die ich passend extrudiere und 3D-rotiere. Bei einfachen Teile ist das schnell gemacht, und nach dutzenden Malen erledigt das auch das Unterbewusstsein fast von ganz alleine. Noch die Biegekanten etwas verrunden, fertig. (Ich benutzte 3D nur als Druck-/Ansichts-Skizzen und nicht exakte Modelle, die 2D-Konturen müsen hingegen perfekt sein)

Okay- schneidest Du dann die 2D Kurve an den Biegelinien und drehst die Einzelteile im erwarteten Biegeradius?
Dann fügst Du sie wieder zusammen und extrudierst dann in beide Richtungen auf Materialdicke?

[hgdrn]

Okay- schneidest Du dann die 2D Kurve an den Biegelinien und drehst die Einzelteile im erwarteten Biegeradius?
Dann fügst Du sie wieder zusammen und extrudierst dann in beide Richtungen auf Materialdicke?

Fast. Ich kopiere die gesamte Kontur erst einmal, teile eine eventuell geschlossene Kurve an den Biegelinien, bilde also geschlossene planare Kurven, füge die Biegeverkürzung hinzu, extrudiere diese dann in Materialstärke und 3D-rotiere sie passend, füge ggf. noch kleine Außenradien mit Volumenkörper/Kurven verrunden hinzu. Da sich hier niemand für Biegeradien interessiert, funktioniert das - die 3D-Ansicht ist nur eine Skizze als Hilfestellung, wie gekantet werden soll (wichtig bei asymmetrischen Teilen), ob innen ein R0 oder R1 ist, ist für die Skizze egal.


Edit: Wenn man seine Biegeverkürzung nicht kennt, muss man sie halt herausfinden. Ich habe seinerzeit für alle Materialstärken mit der Standard-Matrize und dem Standard-Oberwerkzeug einfach einen L-Winkel aus einem 70 mm langen Zuschnitt auf exakt 30,00 mm abgekantet und den anderen Schenkel (über alles) gemessen. Bei 1,5 mm war der andere Schenkel dann z.B. 42,50 mm lang. Bedeutet: wenn ich 30/40 möchte, dann muss ich 30 + 40 - 2,5 zeichnen, die Biegeverkürzung ist 1,0. Die einzelnen folgenden Vorgänge sind dann nur noch lästiger Kram.